Transzendenz bringt Gelassenheit. Gelassenheit bringt Gesundheit – unsere Chance!

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Das Erfahrbare, man nennt es auch das «Immanente», erschliesst sich Dir über Deine Sinne: Du siehst einen Baum, Du hörst einen Vogel, Du ertastest ein Stück Stoff respektive seine Feinheit und Qualität. Nun aber kennen die Religionen und Philosophien rund um den Erdball eine den Bereich des sinnlich Erfahrbaren übersteigende Sphäre. Diese nennen wir Transzendenz, das vom lateinischen Wort «transcendentia» für «das Übersteigen» stammt. Im Sprachgebrauch verwenden wir häufig Begriffe wie «das Jenseits», «der Himmel», «das Göttliche», «das Nirvana», «das Wahre» und dergleichen anstelle von «Transzendenz». Valeursanté hat sich dennoch für das Wort «Transzendenz» entschieden. Es ist neutraler und mag Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionszugehörigkeit gleichermassen ansprechen. Würden wir beispielsweise den Begriff «Himmelreich» verwenden, würden wir wohl Christinnen und Christen ansprechen, aber an Buddhistinnen und Buddhisten vorbeireden.

Ein anderer Grund spricht für den Begriff der Transzendenz: In der Vergangenheit wurde «im Namen Gottes» viel Leid und Schmerz verbreitet. Denke etwa an die Kreuzzüge und den Ablasshandel der katholischen Kirche oder an den Terrorismus, der sich auf den Islam bezieht (mit diesem aber nicht deckungsgleich ist!). In der Regel liegt solchen Gewaltverhältnissen eine Überheblichkeit inne. Wer die Macht hat, bezichtigt die Sünder, verbrennt sie auf Scheiterhaufen oder richtet sie auf andere Weise. Dies nach der Devise, dass die Machthaber wissen, wer oder was Gott ist, was ihm gefällt und was er verurteilt.

Ist die Geschichte des Menschen wirklich eine «Erfolgsstory»?

Die angeklungene Überheblichkeit zeichnet sich auch etwa im Verhältnis von Mensch und Tier ab. Wir sehen uns häufig als «Krone der Schöpfung», obwohl wir das in mancher Hinsicht nicht sind, einige Beispiele: Der Orientierungssinn von Vögeln, die Empfindsamkeit von Elefanten, die Zerrkraft von Milben etc. Auch haben wir kaum eine Idee, wie die Billionen von menschlichen Zellen so koordiniert werden können, dass wir uns als etwas Ganzes oder Einheitliches empfinden.

Die Menschheit hat riesige Erfolge errungen im Gebrauch der Hirnzellen. Wenn wir aber diese mit den Missbräuchen, darunter den vielen Kriegen unter den Menschen und der Schädigung der Natur, ins Verhältnis setzen, so reduziert sich die Erfolgsgeschichte des menschlichen Geistes auf ein Drama mit zahlreichen Hochs und Tiefs, die sich unter dem Strich die Waage halten dürften.

Woher kommt die Überheblichkeit?

Die angesprochene Überheblichkeit kann nur mit einer anderen, allerdings auch tierischen Eigenschaft erklärt werden: dem übersteigerten Machtanspruch der Starken über die Schwächeren, sei dies mit Glaubenssätzen, mit physischer Gewalt, mit wissenschaftlichen «Beweisen», wirtschaftlicher oder politischer Macht. Neue Erkenntnisse oder Revolutionen mögen die Verhältnisse verändern, grundsätzlich wurde bisher aber lediglich eine Macht von einer anderen Macht abgelöst. Wenn derzeit in mehreren Demokratien die Wählerschaft neue Wege anstrebt, so entspricht dies mehr einem Widerstand gegen die scheinbare Alternativlosigkeit als einem Streben nach einer höheren Gesellschaftsordnung. Diese kann aber nicht das Ergebnis von Wahlkämpfen und Parteien sein. Wie schon der Name sagt, führt jede Marschrichtung zu Benachteiligten, die dann Gegenkräfte aufbauen.

Gesundheitsentfaltung als Alternative zum Spiel mit der Macht

Die individuelle Entfaltung der Gesundheit böte eine echte Alternative, weil sie anders als das Spiel mit der Macht die Transzendenz einschliesst. Transzendenz ist parteilos. So wie das Tao bei den Chinesen eine Balance, eine Ausgewogenheit oder reines Sein versinnbildlicht, mögen bei uns der Judenstern, das Rote und das Schweizerkreuz eine vergleichbare Symbolik ausstrahlen. Wer also mit den gegenwärtigen Umständen nicht zufrieden ist, kann transzendieren – sie übersteigen. Dieser Weg ist einzigartig. Der Erfahrene mag wohl damit zusammenhängende Beobachtungen mitteilen, das Essenzielle bleibt aber ein individuelles Erlebnis, das nicht in Worte gefasst werden kann und deswegen jeder diesseitigen Macht verschlossen bleibt.

Dieses Essenzielle setzt ein Lernen voraus von Erfahrenen, aus der Literatur und viel Üben. Der Lohn dafür ist ein Urvertrauen, das Ängste überwindet und so auch erlaubt, dem Tod mit Gelassenheit entgegenzusehen – ist der Tod wirklich das Ende von allem oder ist er ein Übergang von einem Dasein in ein nächstens? Wie immer Deine Antwort lautet, solange Du sie mit Gelassenheit auf Dich wirken lässt, wächst Deine körperliche, geistige, soziale, seelische Gesundheit, wodurch chronischer Stress, Zeitdruck, Empfindungen des Mangels, Aggressionen und Spannungen mit der Mitwelt quasi als Nebeneffekt der Gesundheitsentfaltung reduziert werden. Die Transzendenz erlaubt somit einen neuen Umgang mit den Unbilden des Schicksals und öffnet den Weg sowohl zur Lebenslust als auch zur Glückseligkeit. Allem voran wird die Gesundheit günstig beeinflusst, wie das weder die Politik noch die Krankenkasse und auch nicht die Medizin kann.

Transzendenz als Chance …
Ein Mann wurde ins freie Meer geworfen. Da kommt ein Boot vorbei.
Kapitän: «Soll ich dich retten?»
Mann: «Nein, Gott wird mir schon helfen!»
Nach einer Weile kommt ein weiteres Boot.
Kapitän: «Soll ich dich retten?»
Mann: «Nein, Gott wird mir schon helfen!»
Dann ertrinkt der Mann! Er kommt in den Himmel und trifft Gott.
Mann – wütend: «Warum hast du mir nicht geholfen?»
Gott: «Aber ich habe dir doch zwei Boote geschickt!»

Wir sind beschenkt. Machen wir etwas daraus!

Wir leben in einer immanenten, also nicht transzendenten Welt, in der wir berufliche und freizeitliche Fähigkeiten lernen sollen, in der wir unsere Potentiale ausleben und das Leben geniessen wollen. Im Vergleich zu früheren Zeiten, als Nöte und Katastrophen hautnah erlebt wurden, Dankbarkeit alltäglich war, scheint bei uns die Immanenz ein gewaltiges Übergewicht aufzuweisen. So wie in der Geschichte Kulturen aufgestiegen und dann zugrunde gegangen sind, besteht dieses Risiko heute auch bei uns. Der noch nie erreichte Wohlstand und der hohe Bildungsgrad breitester Bevölkerungsteile ist eine Chance, Visionen nachzuleben, die der Natur das zurückgeben, was sie uns schenkt, darunter etwas vom Wichtigste: Das Leben an sich und die Fähigkeit, Unterbewusstes bewusst zu machen, um damit bewusst und gesund denken und handeln können.

Das setzt aber voraus, dass die Mächtigen willens sind, eher das Heimatgefühl zu stärken und die Gesellschaft zu verwurzeln, statt sie zu globalisieren und damit zu destabilisieren. Die Bürgerschaft bevorzugt gelebte Sicherheit gegenüber einem Mehr an Überwachungspersonal, Gepäckkontrollen und Videokameras. Lieber eine gesündere Gesellschaft als Weltrettung. Dazu gehört, dass destruktives Handeln durch Rowdies und Hooligans nicht toleriert wird. Dazu bräuchte es eine Vision, für die sich der persönliche Einsatz lohnt. Noch unsere Eltern und Grosseltern waren während den heissen und des Kalten Krieges bereit, für das gesellschaftliche Anliegen der Freiheit, Jahre der militärischen Ausbildung zu opfern und wenn notwendig auch das Leben. In Abwesenheit der Männer haben sich Frauen eingesetzt für Familien und Nahrungsmittelproduktion. Kaum jemand versuchte, gesellschaftlichen Anliegen zu schaden. Die Menschen rückten zusammen. Entweder wir nutzen unseren Wohlstand, die Sicherheit und die Bildung, um Besseres aufzubauen oder wir degenerieren. Schon Schiller meinte: «Was Du ererbet hast von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.»