Unser Krimi
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Grosse Teile der Bevölkerung scheinen sich vom Thema «Kriminalität» angezogen zu fühlen. Die Millionenauflagen von Kriminalromanen und die Popularität von Fernsehkrimis deuten darauf hin. In Dutzenden von Rückführungen und Hypnosen lernte ich Menschen vertieft kennen und erlebte immer wieder aufs Neue, dass in ihrem Unterbewusstsein Gewalttaten gelagert sind, wie Du sie bei John Grisham lesen oder im «Tatort» sehen kannst.
Unterbewusstsein und neue Biografie kennenlernen
Könnte es sein, dass diese Beobachtung mit der weitverbreiteten Abneigung zusammenhängt, das eigene Unterbewusstsein kennenzulernen? Die dort abrufbaren Geschichten beeinflussen unser tägliches Denken und Handeln. Sich damit auseinanderzusetzen, heisst, sich der eigenen Unvollkommenheit, den eigenen Abgründen zu stellen. Und das ist eine Chance, entwickeln wir doch nicht nur ein Verständnis für die eigenen Schwächen, sondern auch für die unserer Mitmenschen.
Wenn wir erkennen, wann wir uns als Täter und wann als Opfer fühlen, können wir sogar Traumata heilen und uns mit Menschen versöhnen, mit denen wir wegen Kleinigkeiten im «Clinch» liegen mögen.
In meiner «Eigentherapie» traten manche Erfahrungen ins Bewusstsein, aufgrund derer ich eine neue Art von Biografie schreiben konnte. Denn meist und besonders, wenn wir danach fragen, sind die entsprechenden Geschehnisse mit einer Jahreszahl und bestimmten Orten verbunden.
Diese Geschichten können so harmlos sein wie beispielsweise die, die ich vor rund 40 Jahren «ausgrub». Damals kam ich zum ersten Mal mit der entsprechenden Methode in Kontakt. Ich empfand mich damals als Klosterschüler in St. Gallen, der ungefähr im 11. Jahrhundert nach Dinkelsbühl in Süddeutschland wanderte. Als ich dort ankam, ging ich holzgetäferte Gaststube und trank ein Bier.
Die Natur erforschen, nicht aber das eigene Unterbewusstsein?
Am 4. Oktober 2018 huldigte Uta Bilow in der NZZ die drei Nobelpreisträger für Chemie. Sie schrieb u. a.: «… von den Anfängen des Lebens bis zur heutigen Artenvielfalt mitsamt hochspezialisierten Organismen, die auf dem Meeresboden, in heissen Quellen oder in der dürren Wüste leben, hat die Evolution ständig neue Lebensformen kreiert … Von diesen Vorgängen liessen sich die diesjährigen Chemienobelpreisträger inspirieren. Sie übertrugen die Prinzipien der Evolution ins Reagenzglas. Genetische Veränderungen lassen sich im Labor stark beschleunigen … für die Herstellung von Enzymen und Antikörpern. Beide Sorten von Biomolekülen haben vielfältige industrielle und medizinische Anwendungen…»
Ist es nicht erstaunlich, wie Experten die Natur nachahmen und sich zunutze machen, aber das individuelle Unterbewusstsein der Menschen im Dunkeln bleibt? Kompensieren wir unser Desinteresse in Bezug auf unser Unterbewusstsein mit dem Drang, die Natur zu erforschen, zu vermessen, zu beherrschen und sogar auszubeuten? Ein derartiges Phänomen kennen wir alle bei Schmerzen. Sie sind nicht messbar, werden subjektiv unterschiedlich erlitten und sind über das Bewusstsein beeinflussbar. Wir können sie aushalten, lindern, verstärken oder auch übertünchen.
Das Unbegreifbare kann uns schockieren
Meine eigenen Erfahrungen in sogenannten Schwellenländern haben aber gezeigt, dass Schamanen und andere Heiler in der Lage sind, Phänomene hervorzurufen, die wir als unwissenschaftlich ablehnen, uns aber nicht die Mühe machen, sie überhaupt nachzuvollziehen.
So war der mich begleitende Chemiker nach unseren Erlebnissen auf den Philippinen derart erschüttert, dass er vor der Rückreise einen zusätzlichen Erholungstag einsetzen musste. Er musste nicht nur das Gesehene «verdauen», sondern auch zu Faden schlagen, wie er es unseren Auftraggebern in der Schweiz plausibel erklären könne. Ähnliche Gefühle entwickelte meine Gattin, ebenfalls Naturwissenschaftlerin. Sie hatte indes den Vorteil, nur ferienhalber dabei gewesen zu sein. Sie musste daher niemandem mehr als das für Zuhörer Erträgliche berichten.
Valeursanté setzt sich dafür ein, dass in Bezug auf die Gesundheit, das Glücklichsein, die Sinnerfüllung usw. dem gemeinsam intersubjektiv Wahrnehmbaren die subjektive Wahrnehmung und deren Nutzung für diese Ziele gleichgesetzt werden.
Bruno und Reto
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